Kaffee war einmal in der Schweiz verboten

Durch einen Reisebericht des Augsburger Arztes und Botanikers Leonhard Rauwolf  aus dem Jahre 1582 erhielten die Europäer von dem ursprünglich aus Südäthiopien stammenden K. erstmals Kenntnis.

In der Schweiz war es der Orientreisende Johann Jakob Ammann, der den „Türkentrank“ 1618 öffentlich bekannt machte.

Ab Mitte des 17. Jh. breitete sich das exot. Getränk in Europa aus. Der vorwiegend in den neu entstehenden Kaffeehäusern (Cafés) ausschliesslich von Männern konsumierte K. wurde aus medizin., moral. und ökonom. Gründen bald Gegenstand heftiger Kontroversen. Diese hatten jedoch nicht verhindern können, dass das Kaffeetrinken bei begüterten Städtern in der Schweiz bereits Ende des 18. Jh. zur festen Gewohnheit geworden war.

Quelle: Johann Jacobs Museum, Zürich. Autor: Albert Pfiffner. Historischen Lexikons der Schweiz

Das erste Kaffeehaus in Wien (Franz Schams, 1862)

 

Kaffeeverbot in Basel

… „ Der Kaffee war in Basel noch 1769 als der Gesundheit schädlich verboten,  und wurde lange noch in den Apotheken als Arznei verkauft. „…

 

 

Quelle: Der Kanton Basel, historisch, geographisch, statistisch geschildert von Ludwig August Burckhardt. Ludwig August Burckhardt bei Huber und Compagnie, 1841 – 300 Seiten

 Vor 100 Jahren grassierte die Alkoholsucht, aber Tee und Kaffee waren verboten

 

 

… „So war Ende des 19. Jahrhunderts  der Alkoholmissbrauch in der Gesellschaft weit verbreitet. Gleichzeitig standen auf den Konsum von Tee und Kaffee zeitweise schwere Strafen – aus Angst des Staates, die Einnahmen aus dem Biermonopol zu verlieren. „…

Abstinenzlerinnen schöpfen Alkoholikern eine warme Mahlzeit aus.

                                                                                                     

 

Quelle:  Staatsarchiv Basel-Stadt/Neg. 2753. Basler Zeitung.

 

Kaffeeverbot in Zürich

Von 1701 bis 1722 verbot der Zürcher Rat «das Trinken von Café by zwänzig Bazen Buss»

 

… „Von 1728 bis 1735 durfte dann Kaffee getrunken werden. Da dies aber offenbar zu rege genutzt wurde und gross in Mode war, belegte die Zürcher Obrigkeit den Kaffee erneut mit einem Verbot. Aber auch in Bern und Basel versuchte man, den Konsum von Kaffee respektive die Kaffeehäuser zu verbieten. So heisst es im Basler Mandat von 1769:

 «Da wir aber zu unserem Missfallen vernehmen müssen, dass der Missbrauch von Kaffeetrinken unter dem Volk dermassen eingerissen hat, dass sich bei einigen schon schädliche Wirkungen zeigen, hat uns dies bewogen, dem Missbrauch Einhalt zu tun.»

Doch es gab noch andere Gründe, weshalb der Genuss von Kaffee nicht gerne gesehen wurde. So war sich die Obrigkeit sicher, dass Kaffee schädlich für den Geldbeutel der Untertanen sei. Diese würden nämlich lieber Weissbrot, Kaffee und Fleisch konsumieren als Erdäpfel. Damit würden sich die Untertanen der Gefahr aussetzen, in wirtschaftlich angespannten Zeiten an Hunger zu sterben. Auf eine grössere Akzeptanz stiess das schwarze Wasser erst viel später. Im Kampf gegen den Alkoholismus wurde Kaffee gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt. „…

Quelle:  Das Rathaus und das Limmatquai in Zürich ca. 1740. Radierung von David Herrliberger.                                                                                                                                Historische Darstellung des Rathauses im 18. Jahrhundert (Ostseite).  Alte Zürcher Stadtansichten aus der Umgebung der Buchdruckerei Berichthaus.

Quelle: Hotellerie und Gastronomie Zeitung. Die Schweizer Branchenzeitung seit 1886